Netzbezug bei PV-Überschussladen

[OberfragGER]

Hallo,

wir haben seit neuesten ein Elektroauto und ich sammle die ersten Erfahrungen mit EVCC. Aufgrund der Wetterlage und wenig Fahrten ist meine Erfahrung im Thema Überschussladen überschaubar.

Meine Konfig: Deye Wechselrichter (mittels Modbus TCP angebunden) mit 12kWh Akku, Mercedes EQV und Warp3 Wallbox.

Jedes mal wenn geladen wird, war der Hausakku auf mindestens 70%, Tendenz eher mehr. Ich verstehe, dass es aktuell wechselhaft ist und somit Schwankungen im Überschuss da sind. Wie kann ich aber den Netzbezug bei Überschussladen reeduzieren?

Beispielsweise habe ich heute 11,4 kWh geladen, aber aus dem Netz hat er auch 0,54 kWh gezogen.

Gibt es irgendwie die Option:
"Reagiere schneller auf die Änderungen" oder
"Ziehe kurfristig Strom aus der Hausbatterie"?

Wechsel Optimierungsmöglichkeiten gibt es da?

[VolkerK62]

Das kann man nicht wirklich verhindern. 95% Sonne bei wechselhaftem Wetter ist ein guter Wert.
Wenn durch Schwankungen aus dem Netz bezogen wird, dann gleich die Batterie das von alleine aus. Da wird nix von evcc gesteuert.
Du kannst mal ausprobieren, wie weit du das Intervall verkürzen kannst, ohne dass es unliebsame Auswirkungen hat.

[OberfragGER]

Okay. Danke für den Hinweis, vor allem mit dem Prozentwert.

Ja- das mit dem Interval habe ich auch gerade gefunden. Ich reduziere das mal auf 15 Sekunden.

[mfuchs1984]

Am Ende muss dein Hausakku die Schwankungen überbrücken. Wie viel Netzbezug am Ende übrig bleibt hängt davon ab, wie schnell er reagiert und ob er die benötigte Leistung auch liefern kann.

[kjs-DE]

Bei stark schwankender PV-Leistung ist es kaum vermeidbar daß etwas Netzbezug entsteht. Die Abtastrate von evcc ist eben doch recht langsam. Das führt auch gerne mal zu einem Fehler der Berechnung durch evcc. Wenn ich mir das bei mir anschaue zeigt evcc gerne mal Netzbezug an obwohl mein System das bereits durch den Speicher puffert. Null Netzbezug geht eigentlich nur wenn permanent hoher Überschuß da ist und nicht geregelt werden muß.
Würde das Ganze aber mal von der finanziellen Seite betrachten. Bei 30kWh Ladung mit 0,5% Netzbezug sind das gerade mal 150Wh was bei einem Bezugspreis von 30c/kWh stolze 4,5c Bezug sind.

[OberfragGER]

Bei stark schwankender PV-Leistung ist es kaum vermeidbar daß etwas Netzbezug entsteht. Die Abtastrate von evcc ist eben doch recht langsam. Das führt auch gerne mal zu einem Fehler der Berechnung durch evcc. Wenn ich mir das bei mir anschaue zeigt evcc gerne mal Netzbezug an obwohl mein System das bereits durch den Speicher puffert. Null Netzbezug geht eigentlich nur wenn permanent hoher Überschuß da ist und nicht geregelt werden muß. Würde das Ganze aber mal von der finanziellen Seite betrachten. Bei 30kWh Ladung mit 0,5% Netzbezug sind das gerade mal 150Wh was bei einem Bezugspreis von 30c/kWh stolze 4,5c Bezug sind.

Naja. Leider ist der Netzbezug bei den Ladevorgängen größer. Bei diesem Verhältnis würde ich nicht meckern.

Ladevorgang kWh: Netzbezug kWh: prozentualer Anteil
18,8 : 0,736 : 4 %
11,8 : 0,218 : 2 %
11,4 : 0,545 : 5%

[kshicks]

Ist das denn wirklich ein "am Netzübergabepunkt gemessener" (nach Ablauf des 15 Minutenfensters für die Abrechnung) Bezug oder geht da nur mal zwischendurch der Zähler Richtung Bezug und evcc wertet das als Netzbezug.

Hier mal ein Beispiel vom 26.07. von mir zu Hause:

Und das zeigt mir der Energy-Tab im HomeAssistant für den Tag an:

evcc ist da einfach nicht sehr genau / aussagekräftig und berücksichtigt die "Selbstregulierung" der Hybrid-Wechselrichter nicht! (keine Kritik an evcc, aber man muss das halt bei den Betrachtungen berücksichtigen)

[OberfragGER]

Ist das denn wirklich ein "am Netzübergabepunkt gemessener" (nach Ablauf des 15 Minutenfensters für die Abrechnung) Bezug oder geht da nur mal zwischendurch der Zähler Richtung Bezug und evcc wertet das als Netzbezug.

Hier mal ein Beispiel vom 26.07. von mir zu Hause:

Und das zeigt mir der Energy-Tab im HomeAssistant für den Tag an:

evcc ist da einfach nicht sehr genau / aussagekräftig und berücksichtigt die "Selbstregulierung" der Hybrid-Wechselrichter nicht! (keine Kritik an evcc, aber man muss das halt bei den Betrachtungen berücksichtigen)

Die Werte sind schon relativ nah dran. Ich habe am Netzübergabepunkt einen Infrarot-Lesekopf dran und lasse mir das Delta zum Vortrag Morgens schicken. Deshalb bin ich ja drauf gekommen.

[OberfragGER]

Bei stark schwankender PV-Leistung ist es kaum vermeidbar daß etwas Netzbezug entsteht. Die Abtastrate von evcc ist eben doch recht langsam. Das führt auch gerne mal zu einem Fehler der Berechnung durch evcc. Wenn ich mir das bei mir anschaue zeigt evcc gerne mal Netzbezug an obwohl mein System das bereits durch den Speicher puffert. Null Netzbezug geht eigentlich nur wenn permanent hoher Überschuß da ist und nicht geregelt werden muß. Würde das Ganze aber mal von der finanziellen Seite betrachten. Bei 30kWh Ladung mit 0,5% Netzbezug sind das gerade mal 150Wh was bei einem Bezugspreis von 30c/kWh stolze 4,5c Bezug sind.

Entschuldige. 5% von 30kWh sind 1,5kWh. Ergo bei mir 54 cent.

[kshicks]

Die Werte sind schon relativ nah dran. Ich habe am Netzübergabepunkt einen Infrarot-Lesekopf dran und lasse mir das Delta zum Vortrag Morgens schicken. Deshalb bin ich ja drauf gekommen.

Dann ist aber vielleicht auch der WR das Problem. Der sollte selber eigentlich mehr aus der Batterie ausgleichen. Mein Sungrow WR versucht von sich aus immer ein Null zu erzeugen...

[crazyfx1]

Man kann auch mit der Residualpower / Residualleistung spielen, damit ein Puffer bleibt. Ich fahre zB ganz gut mit 300W.

[OberfragGER]

Genau. Aber -1000 würde bedeuten, dass du 1000W Netzbezug möchtest.

Danke für die Ergänzung!

[VolkerK62]

Am Einfachsten änderst du das in UI-Konfiguration.
Evtl vorher "experimentell" einschalten.
Dann findest du das unter Konfiguration-Allgemein-Regelverhalten.
Kann "on-the-fly" (ohne Neustart) geändert werden.

[OberfragGER]

Am Einfachsten änderst du das in UI-Konfiguration. Evtl vorher "experimentell" einschalten. Dann findest du das unter Konfiguration-Allgemein-Regelverhalten. Kann "on-the-fly" (ohne Neustart) geändert werden.

What? Nicht gesehen. Und die GUI-Sachen gehen alle on the fly?

Vielleicht sollte ich doch mal alles auf GUI umstellen.

Das hier, oder?

[Chris45671]

Dies ist der richtige Punkt in der GUI.

Je nach Größe der Anlage kann man den Wert auch höher setzen. Wenn wir zwischen 10kW und 15kW produzieren und es sehr bewölkt ist, dann stelle ich entweder die eigentliche Ladeleistung nach unten und begrenze die Wallbox z.B. auf 10A oder ich erhöhe die Residualleistung auf teilweise 2000 W. Dadurch versucht EVCC immer 2.000 W Luft zu lassen die dann z.B. von der Batterie oder anderen Hausverbrauchern genutzt werden kann. Dadurch kommst Du nicht so schnell in den Netzbezug rein.
Es reicht ja schon wenn der Herd oder die Waschmaschine angemacht werden, dann erzeugt es sofort einen Netzbezug weil die Batterie nicht so schnell nachregeln kann. Der wird zwar schnell ausgeglichen, aber viele solcher Bezüge summieren sich über den Tag.

[VolkerK62]

Und die GUI-Sachen gehen alle on the fly?

Nein.
Intervall z.B. nicht.

[labmaster]

Zumindest wenn eine Hausbatterie vorhanden ist, dann ist das Ganze fats immer eine Frage der Wechselrichter mess und Regelgeschwindigkeit.
Es gibt nur sehr wenige Wechselrichter die da wirklich extrem schnell am Grid Punkt auf nahezu 0W ausregeln können.
Viele der Wechselrichter haben da Regelzeiten (da spielen auch die Netzvorgaben eine Rolle) die im zweistelligen Sekundenbereich liegen.
Somit entsteht hier immer eine gewisse ungewollte Einspeisung und ein ungewollter Bezug speziell bei stark schwankenden Energieflüssen.
Mein bisher bester Wechselrichter diesbezüglich war eine Kostal Plenticore 10kW der hat das fast annähernd auf 0 raus gebracht.
Mein bisher schlechteste WR ist ein GoodWe ET 10kW , hier sind bis 10 Sekunden keine Seltenheit. Wenn ich da im Haus schnell Taktende Verbraucher habe (z.B. spezielle AC Dimmer) dann hab ich hierfür extrem erhöhten Netzbezug.

[kjs-DE]

Das hängt wirklich sehr stark vom Wechselrichter ab. Bisher waren bei mir die Kostal auch immer die besten. Bei mir selbst macht das aber der Speicher (Sonnen mit eingebautem Wechselrichter), der regelt anscheinend extrem schnell nach.

[OberfragGER]

Ich habe jetzt einmal umgestellt, dass das Auto erst ab 100% Hausbatterie geladen wird.
Vorhaer hatte ich 70%.

Den Intervall habe ich auf 15s gesetzt und Residualpower auf 300W.
Trotzdem hat er zwischenzeitlich 3kW aus dem Netz bezogen. Das war eindeutig zu viel. Es ist kaum was ins Auto gegangen und schon 100W aus dem Netz gezogen.

Vielleicht liegt in dieser Ausbalancierung zwischen PV, Batterie und Auto das Problem. Außerdem hatte ich Batterieunterstütztes Laden erst ab 100% eingestellt. D.h. wenn nicht genug Sonne da war, hat er kurzfristig nicht aus der Batterie sondern Netz gepuffert.

Schauen wir mal wie es sich verhält wenn der Hausakku bei 100% ist.

[kshicks]

Okay! Also versagen die Wechselrichter da einfach bei Ihren Aufgaben innerhalb der 15-Minuten-Fenster auf Null zu steuern (was ich ganz ehrlich gesagt erschreckend finde, da ich dachte, dass das heutzutage normal ist)

[kjs-DE]

@Chris45671 schon klar aber ganz ehrlich, das stört mich nicht. So lange die Ladung bei >95% Dachstrom ist paßt es. Die (21,4-9,7c)/kWh die mich das aus dem Netz mehr kostet kann ich verkraften.
Gibt ja auch so miese Monate wie diesen Juli. Da kamen von den 714,5kWh für die beiden Autos nur 87,8% vom Dach.

[kjs-DE]

@kshicks Die Hybridwechselrichter sind alle erstaunlich langsam. Am besten waren bisher die Kostal. Noch schneller scheint das bei der Sonnenbatterie zu gehen die keinen Hybrid braucht sondern über Sensoren das im Speicher verarbeitet und dort auch den Wechselrichter (Akku -> Netz) mit drin hat. So rein von den Meßwerten her scheint es da innerhalb von 1-3sek zu passieren.

[OberfragGER]

Okay! Also versagen die Wechselrichter da einfach bei Ihren Aufgaben innerhalb der 15-Minuten-Fenster auf Null zu steuern (was ich ganz ehrlich gesagt erschreckend finde, da ich dachte, dass das heutzutage normal ist)

Sekunden.

Wie gesagt -heuten waren recht fast alle unsere Großverbraucher aktiv. Da kann ich verstehen dass man da durchaus Lastspitzen hat und dieses sehr oft und stark ausgeglichen werden muss. Sie schaffen es ja auch in der Zeit, allerding läppert sichd as dann auch zusammen.

[Chris45671]

@OberfragGER Vielleicht versuchst Du im ersten Schritt zu schauen wenn Bezug da ist, was wird gerade im Haus verbraucht.
Was für Spitzenlasten hast Du da um dann zu schauen was kannst Du überhaupt ausgleichen.
User Akku kann 5 kW abgeben. Wenn jetzt noch PV dazu kommt von z.B. 5 kW dann habe ich eine Möglichkeit von 10 kW ohne Netzbezug zu stemmen.

Beispiel Hausverbrauch:
Waschmaschine ca. 2.000 Watt (Heizen)
Backofen ca. 2.000 Watt bis 3.000 Watt
Kochfeld ca. 1.000 Watt bis 4.000 Watt
Trockner ca. 300 Watt bis 1.000 Watt

Wenn Du jetzt z.B. das ganze wie folgt siehst.
Waschmaschine, Trockner und Kochfeld laufen = 5.000 kW
Dann der Grundverbrauch Kühlschrank, Router usw.. = 800 W
Jetzt bleiben noch 4.200 Watt übrig.
3P Laden sind rund 4,140 Watt.

Heisst Du hast einen Überschuss von 60 Watt.

Jetzt reicht es eine Glühbirne anzumachen oder eine zweite Herdplatte anzumachen und es kann bereits nicht mehr geregelt werden, da die maximale Stromabgabe deiner Anlage erreicht ist. Heisst Du hast Netzbezug.
EVCC regelt jetzt dann runter und geht auf 1 P wenn möglich oder er stoppt die Ladung.
Dies dauert je nach Einstellung zwischen 1min (oft Standard) oder bei mir 10min.

Hier würde ich im ersten Moment ansetzen und schauen das z.B. Großverbraucher möglichst nacheinander oder Mittags an sind.

[kshicks]

Dann kann ich an der Stelle wirklich die hybriden von Sungrow empfehlen: • Staubsauger an / aus • Waschmaschine • Wolken • Kochen • Backen • Usw. Das gleicht der bei mir alles aus und ich hatte im vergangenen Monat insgesamt nur 2,6 kWh Netzbezug (bei 931 kWh Gesamtverbrauch, also keine 0,3% Netzbezug wenn ich mich nicht verrechnet habe). Und da war sogar eine geplante Downtime des Wechselrichters mit drin für ein Batterieupgrade. Gesendet von Mail für Windows Von: kjs-DE Gesendet: Freitag, 1. August 2025 12:17 An: evcc-io/evcc Cc: kshicks; Mention Betreff: Re: [evcc-io/evcc] Netzbezug bei PV-Überschussladen (Discussion #22628) @kshicks Die Hybridwechselrichter sind alle erstaunlich langsam. Am besten waren bisher die Kostal. Noch schneller scheint das bei der Sonnenbatterie zu gehen die keinen Hybrid braucht sondern über Sensoren das im Speicher verarbeitet und dort auch den Wechselrichter (Batterie -> Netz) mit drin hat. So rein von den Meßwerten her scheint es da innerhalb von 1-3sek zu passieren. — Reply to this email directly, view it on GitHub, or unsubscribe. You are receiving this because you were mentioned.Message ID: ***@***.***>

[OberfragGER]

Ich wollte gerade das Auto mal zu 100% vollmachen. Dafür habe ich "Auto priorisieren ab 80% Hausbatterie" eingestellt.
Obwohl keine Waschmaschine etc. lief komme ich nur auf 80%.

Das ist mal nicht so toll.

Kann es sein, dass es mehr Sinn mach als Netzanschluss lieber die CT-Klemmen als den Tasmota-Zähler zu nutzen?

[kjs-DE]

Wahrscheinlich ist das Auto auf 80% eingestellt. Alle aus dem VW Konzern haben das wenn Battery Care eingeschaltet ist. Da kann man dann auch nicht mit evcc überschreiben denn man kann den Befehl nicht ans Auto senden.
VW setzt sogar nach einer Ladung einen 100% Ladestandort auf 80% wenn man Battery Care nicht ausschaltet.

[OberfragGER]

???
Ich fahre einen Mercedes EQV ich habe im Auto auf 100% gestellt damit die Ladevorgänge von EVCC gesteuert werden können.
EVCC habe ich auf "PV" gestellt. Selbst wenn der Autoakku langsamer lädt...dann müsste EVCC doch runterregeln und weniger ins Auto einspeisen- neun er ca. 20% der Ladung aus dem Netz bezogen.

Ich finde 20% Netzbezug bei PV-Überschussladen einen ziemlich hohen Wert. Wie du am Durchschnitt siehst liegt dieser im August nun bei ca. 90%.

Ich hatte auf den Tasmota-Zähler als Netzbezug gestellt. Nun wieder auf die CT-Klemmen des Deye. Oder wird das egal sein?

[mfuchs1984]

Evcc regelt die Leistung im Rahmen des eingestellten Intervalls. Abgeschaltet wird innerhalb des eingestellten disable delay (standard 3 Minuten), wenn die Leistung nicht reicht. Oberhalb der Schwelle für batterieunterstütztes Laden wird nicht abgeschaltet, auch wenn Netzbezug entsteht. Nutzt man Schnelladen, Ladepläne oder günstiges Netzladen, sinkt der PV Anteil naturgemäß.

[Chris45671]

In den Sommermonaten komme ich so gut wie auf keinen Bezug, außer wenn ich unbedingt in der früh laden muss.

So sieht es diesen Monat aus